Augennotfall Stäfa

GLOSSAR

Amblyopie
Amblyopie bedeutet Sehschwäche bzw. Schwachsichtigkeit, auch als “lazy eye” bezeichnet. Sie hat ihre Ursache im ungenügenden Gebrauch des Auges und ist nicht direkt die Folge einer krankhaften Veränderung des Auges selbst. Mit bis zu 5% der Fälle ist sie die häufigste Augenerkrankung im Kindesalter. Häufigste Ursachen sind Schielen und ungleiche oder einseitige Fehlsichtigkeiten.

Je früher die Schwachsichtigkeit erkannt wird, umso erfolgversprechender ist die Therapie. Für Kinder nach dem 10. Lebensjahr ist die Behandlung meist nicht mehr erfolgversprechend, da dann die Sehentwicklung bereits abgeschlossen ist.

Die Behandlung erfolgt bei Fehlsichtigkeit mittels Brille, bei Schielen mittels Abklebebehandlung (Okklusion). Dabei wird jeweils das bessere Auge für eine genau festgelegte Zeit mittels spezieller Abklebefolie abgeklebt, um das sehschwache (amblyope) Auge zu fördern.

Grauer Star (Cataract)
Der graue Star ist eine Trübung der Linse, was eine Minderung der Sehschärfe und allenfalls Blendung bewirkt. Er tritt häufig ab dem 60. Lebensjahr auf. Bei entsprechender Indikation kann eine Cataractoperation durchgeführt werden, welche in der Regel ambulant möglich ist.

Grüner Star (Glaukom)
Der grüne Star ist eine Erkrankung des Sehnervs. Er steht meist im Zusammenhang mit zu hohem Augendruck, welcher in der Regel medikamentös behandelt werden kann. Regelmässige Kontrolle beim Augenarzt ab 40 jährig sind empfehlenswert, insbesondere bei erblicher Vorbelastung, da diese Krankheit schmerzlos und lange unbemerkt fortschreiten kann.

Folgende Untersuchungen sind bei der Diagnostik wichtig: Augendruckmessung, Gesichtsfelduntersuchung, Papillenbeurteilung (Fotodokumentation), Nervenfaserausmessung mittels OCT (Optische CohärenzTomographie) , Hornhautdickenmessung (Pachymetrie)

Keratokonus
Keratokonus ist eine fortschreitende Ausdünnung und Verformung der Hornhaut. Da die Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) unregelmässig ist, kann sie im fortgeschrittenen Stadium nicht mehr vollständig mit einer Brille auskorrigiert werden, sondern bedarf der Anpassung einer harten Kontaktlinse.

Früherkennung und Verlaufskontrollen finden mittels Pentacam statt. Zur Vermeidung einer Progression der Erkrankung kann ein UV-Crosslinking durchgeführt werden.

Makuladegeneration (AMD)
Die Makula ist der medizinische Begriff für die Netzhautmitte und ist die Stelle des schärfsten Sehens. Die Makuladegeneration ist eine altersbedingte Netzhauterkrankung, wobei, infolge Zugrundegehen der Netzhautzellen, die zentrale Sehschärfe abnimmt. In Europa ist sie die Hauptursache für eine Erblindung bei älteren Menschen. Bei frühzeitigem Erkennen mittels neuen Technologien wie dem OCT (Optische CohärenzTomographie) und Medikamenten (Lucentis, Avastin, Eylea), kann der Verlauf erheblich abgemildert werden.

Man unterscheidet zwischen der trockenen und der feuchten Makuladegeneration.

Bei der trockenen Form kommt es zu einem Abbau des Netzhautgewebes infolge Anreicherung von Stoffwechsel-Abbauprodukten in der Netzhaut. Die trockene AMD kann in die feuchte übergehen, weshalb regelmässige Kontrollen wichtig sind.

Bei der feuchten Form kommt es infolge kranker Blutgefässe zu einem Flüssigkeitsaustritt und Blutung in der Netzhaut. Dies führt oft zu einer raschen, meist einseitigen, Minderung der Sehschärfe.

Seit 2006 kann die feuchte AMD mittels neuartiger Medikamente (Anti-VEGF wie zB. Lucentis, Avastin und Eylea) durch Injektion in den Glaskörper behandelt werden. Dadurch lässt sich die Sehschärfe verbessern und stabilisieren.